28.01.2019
Daten sind das Gold der Gegenwart. Unternehmen, die über Daten verfügen haben Macht. Parallel dazu ist mit Daten immer sensibler umzugehen. Das ethische Spannungsfeld zwischen Datennutzung und Datenschutz war das Thema bei der diesjährigen BBA Winterschool vom 22. bis 24. Jänner in Krumau. Dabei ergaben sich vier wichtige Erkenntnisse für Führungskräfte.
Die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bereitet Managern und Geschäftsführern Kopfzerbrechen. Denn Daten bedeuten einerseits die Chance auf neue Geschäftsmodelle, andererseits verlangen sie nach Verantwortung und ethischem Umgang. Im Rahmen der diesjährigen BBA Winterschool, die vom BBA Forum e.V. (Best Business Award) und der oö. Standortagentur Business Upper Austria veranstaltet wurde, beschäftigten sich Führungskräfte, Nachfolger und Potenzialträger von Unternehmen in der Europaregion Donau-Moldau unter anderem mit folgenden Fragestellungen:
Die Teilnehmer erhielten einen Überblick über Ansätze und Lösungen zur praktischen Anwendung von Datenschutzmaßnahmen im Unternehmensalltag. Der gelungene Mix aus Best-Practice-Beispielen erfolgreicher Unternehmen, spannenden Impulsvorträgen und Einblicken, wie Daten als Geschäftsmodell genutzt werden können, ermöglichte den Teilnehmern, zahlreiche neue Erfahrungen zu sammeln.
„Die BBA Winterschool hat einen einzigartigen Charakter, ist sehr interaktiv gestaltet und noch dazu an einem bezaubernden Ort“, betont der Initiator der BBA Winterschool, Rudi Fellner, „es ist einzigartig, dass die Teilnehmer aus drei verschiedenen Ländern kommen. Das diesjährige Thema war hochbrisant. Auch ich selber war sehr überrascht, wie sehr wir das Thema Datensicherheit noch unterschätzen.“
1. Der Mensch ist das Problem
Die vortragenden Experten sind sich einig. Das größte Sicherheitsrisiko ist der Mitarbeiter. Umso näher man sich am System befindet; umso größer die Gefahr. Daher ist eine entsprechende Unternehmenskultur wichtig, aber auch ein 4-Augen-Prinzip, um solchen „Daten-Skandalen“ wie bei FACC vorzubeugen.
2. Automatisieren statt Erklären
Die gesamten Prozesse sollten nach Schwachstellen gescreent und soweit sinnvoll automatisiert werden. Durch automatisierte Workflows und Schnittstellenübergänge könnten menschliche Fehler und somit Sicherheitslücken verhindert werden. Fehler nicht zulassen anstatt mühsam Mitarbeiter auf Fehlerquellen hinzuweisen ist die Devise der Profis.
3. Datenschutz ist kein IT-Thema
Daten sind kein Thema der IT bzw. EDV-Abteilung. Der Schutz, aber auch die Nutzung von Daten im Unternehmen, betrifft alle, insbesondere die operativen Abteilungen. Die Analyse der gesamten Wertschöpfungskette (d.h. inklusive aller vorgeschalteten Lieferanten bis zum Hersteller der Einzelkomponenten zurück) und nicht nur des singulären Unternehmens ist essenziell, um Datenschutz auch nachhaltig zu gestalten.
4. Offenheit ist kein Widerspruch
Trotz eines erhöhten Sicherheitsbewusstseins, welches erforderlich ist, um sich als Unternehmen und als Management abzusichern, braucht ein Unternehmen auch Offenheit gegenüber der Nutzung der verfügbaren Daten. Es ist nicht genug, über Daten zu verfügen. Die Daten müssen auch strukturiert und vernetzt werden. Erst dann erlangen sie einen Mehrwert für das Unternehmen. Hier sehen Vortragende wie Teilnehmer noch großes Potenzial.
Paul Lakmayer, Department Manager bei MIC Datenverarbeitung GmbH, ließ sich von der Winterschool mit interessanten Vorträgen und Denkanstößen überzeugen:„Ich konnte auch viele neue Kontakte knüpfen. Inhaltlich war es nicht neu, da ich mich sehr intensiv mit der Materie in der täglichen Arbeit auseinandersetze, aber zum Thema Security gab es viele zusätzliche Aspekte, die ich bisher nicht so umfassend betrachtet hatte. Besondere Highlights waren das Kennenlernen neuer Modelle, wie STRIDE und das Praxisspiel der Limes Security aus Hagenberg.“
Max Aschenbrenner, Projektmanager bei Rohde & Schwarz GmbH & Co KG, hat für sich vom „großartigen“ Teilnehmerkreis profitiert: „Teilnehmer aus verschiedenen Branchen, die aber alle ähnlich ticken. Einfach eine coole Truppe. IT Security und Big Data sind Themen, die in den Medien oftmals sehr breitgetreten werden. Hier wurden sie aber von sehr vielfältigen Blickwinkeln beleuchtet. Das ist auch der große Mehrwehrt für mich: Die Stallblindheit ablegen können und andere Ansichten zu diesen Themen aufnehmen. Das Planspiel der Limes Security war echt Spitze. Und das Zweite, was ich hervorheben möchte, war der Vortrag von Andreas Böhm. Echt faszinierend, wie er Big Data als Geschäftsmodell umsetzt.“
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