22.12.2022
Das EU-Projekt „eDigiStars“ hat Arbeitskräfte der Altersgruppe 50+ in digitalen Kompetenzen geschult und fit für neue Herausforderungen gemacht. Das Pilotprojekt ist nun abgeschlossen. Oberösterreichs Standortagentur Business Upper Austria koordiniert für die nächsten drei Jahre einen territorialen Aktionsplan, der sicherstellt, dass das Projekt auch nachhaltig wirkt. Mit an Bord sind u. a. das Arbeitsmarktservice Oberösterreich, die Arbeiterkammer Oberösterreich und das WAGE-Netzwerk.
160 Menschen im Alter von 50+ aus acht verschiedenen europäischen Regionen haben seit Juli 2020 an den Pilotschulungen teilgenommen – in Oberösterreich waren es 20. Ziel war, ein nachhaltiges System zu entwickeln, das älteren Arbeitnehmer:innen die Fähigkeiten für die digitale Arbeitswelt vermittelt. So soll der steigende Bedarf an digital kompetenten Arbeitskräften in der Donauregion gedeckt und gleichzeitig älteren Menschen der Wiedereinstieg bzw. das Fortbestehen am Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Drei Tools wurden im Rahmen des Projekts entwickelt, erprobt und optimiert. Sie werden nun durch einen territorialen Aktionsplan in den beteiligten Regionen implementiert.
Im Feedback berichteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sie sich durch den „eDigiStars“-Kurs selbstbewusster und neugieriger gegenüber der digitalen Welt fühlen.
„Sie sahen, dass es möglich ist, neue Fähigkeiten zu erwerben und etwas Neues zu lernen, trotz des Alters“, sagt Christian Mayer, zuständiger Projektmanager bei Business Upper Austria.
„Die Teilnehmer:innen sagten, dass sich der Kurs auf ihre Bedürfnisse konzentrierte. Jetzt seien sie motiviert, eine neue Stelle anzutreten oder in die digitale Welt als Unternehmer:in einzusteigen“, ergänzt Projektassistentin Karin Hartinger.
Wichtige Erkenntnisse für die Projektpartner:innen: Für die Silver-Ager-Generation darf es bei digitalen Schulungen keine Einheitslösung geben. Vielmehr müssen Kurse individuell auf die einzelnen Teilnehmer:innen zugeschnitten sein. Das innovative System von „eDigiStars“ konnte dies leisten. Aufgrund der Erfahrungen in den Pilotschulungen und des Feedbacks wurden die Tools daher auch optimiert. Zweitens spielen soziale Kontakte oft eine wichtige Rolle als „Türöffner“ für die Teilnahme an digitalen Lernaktivitäten.
„Online-Kurse sind für die Generation 50+ daher nicht geeignet, um ihre digitalen Fähigkeiten für eine neue Karriere zu verbessern, da der soziale Kontakt sehr wichtig für ihre Motivation zur Veränderung bleibt“, betont Mayer.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts haben die beteiligten Regionen territoriale Aktionspläne erstellt. Sie umfassen Schlüsselaktionen, den zeitlichen Ablauf der Aktivitäten sowie finanzielle und personelle Ressourcen und institutionelle Verantwortlichkeiten. Der oberösterreichische territoriale Aktionsplan baut auf bestehenden Kooperationen zwischen den relevanten Stakeholdern AMS OÖ, Arbeiterkammer OÖ und WAGE-Netzwerk auf. Die Standortagentur Business Upper Austria – konkret die Abteilung Human Capital Management mit den Projektmanager:innen Christian Mayer und Karin Hartinger koordiniert die geplanten Aktivitäten in Oberösterreich in den nächsten drei Jahren.
Das AMS eruiert die Bedürfnisse und Potenziale der Zielgruppe 50+ laufend bei seinen Beratungen sowie mittels Online-Umfragen und persönlichem Feedback nach Kursen. Gleichzeitig erfolgen Bedarfserhebungen bei den Unternehmen. Ein regelmäßiger Austausch der Stakeholder soll sicherstellen, dass die Lehrveranstaltungen und Kurse für ältere Arbeitnehmer:innen hinsichtlich Inhalt und didaktischer Herangehensweise laufend angepasst werden.
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Das Projekt wurde kofinanziert aus Mitteln der Europäischen Union.
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