30.10.2023
„Industrie datenfit“, die neue Veranstaltungsreihe der oö. Standortagentur Business Upper Austria unter Federführung des IT-Clusters, startete am 10. Oktober bei Gastgeber Siemens in der Siemens Techbase. Drei industrielle Daten-Szenarios aus unterschiedlichen Branchen wurden vorgestellt, und zwar jeweils im Tandem eines Industrieunternehmens mit dessen IT-Lösungspartner.
Das Motto „Lasst uns Daten sammeln“ stand am Anfang des Projekts der CEMTEC Cement and Mining Technology GmbH, das von K-Businesscom begleitet wurde. Elisabeth Pilz von K-Businesscom und Florian Reisinger von CEMTEC lieferten Einblicke darüber, wie man bessere After-Sales-Insights zu smarten Produkten in der Zementindustrie bekommt. CEMTEC entwickelt Anlagen für den Bergbau und die Zementindustrie, die beim Kunden bislang als abgeschottete Insellösungen betrieben wurden. Das Unternehmen hatte keinen Einblick in die Produktnutzung. Dadurch konnten die Anlagenbetreiber keine Empfehlungen für die Führung der Maschinen geben. Gemeinsam mit K-Businesscom werden nun Zementwerke als „Smart Products“ in die nächste Evolutionsstufe gehoben und damit um digitale Services wie Echtzeit-Visualisierung und AI-basierte Handlungsempfehlungen erweitert.
Wie sich das Innovationspotenzial der Unternehmensdaten sinnvoll nutzen lässt, stellten die TroGroup mit Tandempartner DCCS vor. Die beiden Unternehmen arbeiten seit mehreren Jahren am Aufbau eines unternehmensweiten Data Warehouse. Die Umsetzung im Umfeld der Stempelproduktion und der Laser der TroGroup berücksichtigt spezifische Herausforderungen wie schwankende Datenqualität und Heterogenität der Datenquellen. Sind die wesentlichen Digitalisierungsschritte einmal erfolgreich erledigt, so ergeben sich ganz neue Perspektiven für die zukünftige Datenverwertung, betonten die Vortragenden Ronald Bürscher von DCCS und Barbara Mayrleitner von der TroGroup. Die Lösung eröffnet außerdem neue Optionen bei der Planung und dem Forecasting, etwa in Produktion und Verkauf.
Beim „Digitalen Strangguss-Zwilling“ der High Performance Industrietechnik GmbH ging es um hochtechnische Prozesse, die im Rahmen des FFG-Projekts „opt1mus“ von der RISC Software GmbH und dem AIT Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen mithilfe von Simulationsmodellen und komplexen Algorithmen optimiert werden. Entwickelt werden ein digitales Modell sowie eine Laufzeitumgebung zur Optimierung des Aluminium-Stranggusses. Dadurch können interaktiv Vorschläge zur Prozessverbesserung und Vermeidung von Gießfehlern gemacht werden. Vorgestellt wurde das Projekt von Paul Heinzlreiter von der RISC Software GmbH, David Blacher vom AIT LKR und Andreas Kraly von der High Performance Industrietechnik GmbH.
Auf die Vorstellungen der drei Projektszenarien und dazugehörigen Use-Cases folgten rege Diskussionen mit dem Publikum. Zum Schluss nutzten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, ihr Netzwerk auszuweiten und neue Kontakte zu knüpfen. Die nächste Veranstaltung der Reihe „Industrie datenfit“ ist für März 2024 geplant. Weitere Details folgen demnächst.